egal, wo mein blick jetzt hinfällt, immer wieder muss ich denken: willst du leben, muss dich auch reinzwingen. und ich lebe, und bezwinge mich den umständen entsprechend. war es mal anders? nur dass, die zwänge sich wechseln. ich betrachte es wie eine art yoga und wechsle entrückt die asanas.
bloß trübt es mich, dass die tage meines einzigen lebens verstreichen, von verantwortlichkeiten vollbeladen, dass der körper schleichend mal hier, mal da mich im stich lässt. kontinuierliches unaufhaltsames ableben, nicht dramatisch, alltäglich. ich nehme es zu deutlich wahr.
bin ich nicht die krönung der schöpfung? ist mein hirn nicht die nie da gewesene hochleistungsmaschine? ist mein körper nicht ein mechanisches wunderwerk? gemeinsames untergehen ist wenigstens pathetisch-esthätisch, der verschleiß eines einzelnen ist schlicht unbarmherzig, unbarmherzig.
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Bild: Sveta Dorosheva