Journal einer Unzugehörigkeit. Anfang:

Zum ersten Mal bin ich mit vier von Zuhause ausgebüxt. Liebe hat mir keiner beigebracht. Zugehörigkeit spürte ich nie. Meine Gefühlswelt war mit Beklemmung und Neid ausgefüllt, vermengt mit den Wünschen, der Mutter alles recht zu machen und ein Einzelkind zu sein. Ich wollte bekommen, was ich sonst nie bekam, zum Beispiel Briefmarken mit Schmetterlingen. Journal einer Unzugehörigkeit. Anfang: weiterlesen

100 Ansichten des Landes Nihon

7. In Keihan steigt ein Pärchen in den Zug ein. Der Mann setz sich neben mich, für seine Frau ist kein Platz mehr, also setzt sie sich gegenüber. Ich zeige mit Gesten, dass wir Plätze tauschen können. Sie lächelt dankbar, gleich ist der Wechsel vollzogen. Nun sitzen die beiden gemeinsam auf einem kiefergrünen samtenen Sitz: er trägt einen lila Schal, sie – einen lila Rock, eine mintgrüne Tasche hält sie auf dem Schoß. 100 Ansichten des Landes Nihon weiterlesen

e-Tagebuch 26.12.23

Was sagt uns die Landschaft? Etwa, dass Neujahr an der Türschwelle steht? Nein, die Landschaft sagt: Kinder, der Frühling kommet bald! ich schreite voran durch die getrockneten Wege, keine Sportler heute, dafür viele Hunde, ihre Herrchen und Frauchen an der Leine ziehend. Und große Familien hier und da, drei Generationen zusammen, gehen ihren Pflichten angestrengt nach, bemühen sich ums Miteinander. Heute bin ich langsam und kriege unfreiwillig mit, dass ihre Gespräche den Netzen ähneln, mehr Pausen, als Substanz.

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а теперь день первый

вы можете назвать это морем,

можете назвать это небом,

это не имеет значения.

можете назвать это куриным

богом, пеной пристрастий – все равно. а теперь день первый weiterlesen

популярная космогония

сначала зло, как и добро, был-о-кругло.

куда бы добро не катилось, оно, разливаясь, не убывало,

напротив – удобряя, вращалось, сдабривая, прирастало.

зло расплескивалось по пути, злилось, злилось, пока не лопнуло, популярная космогония weiterlesen