100 Ansichten des Landes Nihon

7. In Keihan steigt ein Pärchen in den Zug ein. Der Mann setz sich neben mich, für seine Frau ist kein Platz mehr, also setzt sie sich gegenüber. Ich zeige mit Gesten, dass wir Plätze tauschen können. Sie lächelt dankbar, gleich ist der Wechsel vollzogen. Nun sitzen die beiden gemeinsam auf einem kiefergrünen samtenen Sitz: er trägt einen lila Schal, sie – einen lila Rock, eine mintgrüne Tasche hält sie auf dem Schoß. 100 Ansichten des Landes Nihon weiterlesen

Kulturtage der Ukraine in Wiesbaden

Es ist eine große Sache geworden, ich bin froh und dankbar diese Kulturwoche mitgestalten zu dürfen. Ob Übersetzung  der Theaterstücke von Nezhdana aus dem Ukrainischen ins Deutsche, aus dem Russischen ins Deutsche von Anna Gin`s „Kriegstagebüchern“, ob Teilnahme in Podiumsdiskussion, Zoom-Lesung für www.GuteStunde.org oder die Ausstellung von moderner ukrainischen Kunst (Künstlerin aus Kiew Olena Pryduvalova anwesend – das alles ist nur ein kleiner Beitrag in unserer gemeinsamen Anstrebung, der Ukraine zu helfen, das kulturelle Miteinander mitzugestalten. Schaut rein und kommt vorbei: 

http://www.kulturtage-ukraine.de

e-Tagebuch 31.12.23

An manchen tagen, wie vorgestern, es ist für mich unmöglich, zu sprechen: Wörter in Muttersprache würde ich dann wie Kröten auskotzen, auf meine Lieblingssprache auszuweichen empfinde ich als opportunistisch, gar feige. Unabdingbarkeit und Unmöglichkeit des Sprechens staut sich ein-zwei Tage, dann platz es aus mir heraus. Gut, wenn „helle Gutmenschlein“ mir über den Weg laufen. Je lieblicher e-Tagebuch 31.12.23 weiterlesen

e-Tagebuch 28.12.23

Gestern habe ich „Szenen einer Ehe“ geschaut (zum erstem Mal gesehen im Dnipro-Kinoclub in Artjom-Str. Ende 90-ger und nun gestern, zum 2. Mal). Meine Güte. Hätte ich damals mehr verstehen können, wäre mein Leben anders? Oder gelten nur eigene Erfahrungen? Könnte ich wenigstens ein bisschen Abkürzen? Glaube ich nicht – mit der Unmenge an Sturheit und Torheit muss ich mit eigenem Stirn Wände durchbrechen. e-Tagebuch 28.12.23 weiterlesen

e-Tagebuch, 21.12.2023

Когда-то я была маленькая. Родители попытались сдать меня в садик, он был через дорогу. Где-то в районе обеда я нарисовалась на пороге и сказала матери (помню ее, склонившуюся над цилиндрической стиральной машинкой): «Я туда больше не пойду, там одни дураки». С тех пор не много изменилось.

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о правилах пития

72 правила (плюс пролог и эпилог) регулировали жизнь монахов-бенедиктинцев (а также ответвленцев), все 72 были сведены в устав Regula Benedicti и соблюдались неукоснительно. Правило (капитель) № 40 узаконивало дневной мерой питья одну гемину (0,274 л). Под питьем подразумевалось исключительно вино. о правилах пития weiterlesen

an dem tag, als ich zu meinem vater wollte

Als erstes wurde es unsinnig, sich gebührend aufzubereiten. Sogenannte Karriere wurde unsinnig, aber häusliche monotone Arbeit im Gegenteil – meditativ und Gleichgewicht aufrechterhaltend. Viele Verbindungen lösten sich angesichts ihrer absoluten Überflüssigkeit. Manche mussten zerrissen werden. Entzückender Konsum wurde lächerlich, wenn nicht peinlich. Bedeutungslosigkeit mehrte sich, wurde zum an dem tag, als ich zu meinem vater wollte weiterlesen