aus „Journal einer Unzugehörigkeit“

am Freitag, als ich alles erledigte

Zufrieden mit mir selbst, höre ich das Proust-Hörbuch und merke, wie inhaltslos die Gespräche der Protagonisten sind. Wie Gespräche, die ich hier und da führe. Warum? Weshalb diese Gespräche meistens wie Haut auf der gekochten Milch sind, was bedecken sie? Warum sollte ich wissen, dass Françoise zum Mittag Spargel kocht? aus „Journal einer Unzugehörigkeit“ weiterlesen

Journal einer Unzugehörigkeit. Anfang:

Zum ersten Mal bin ich mit vier von Zuhause ausgebüxt. Liebe hat mir keiner beigebracht. Zugehörigkeit spürte ich nie. Meine Gefühlswelt war mit Beklemmung und Neid ausgefüllt, vermengt mit den Wünschen, der Mutter alles recht zu machen und ein Einzelkind zu sein. Ich wollte bekommen, was ich sonst nie bekam, zum Beispiel Briefmarken mit Schmetterlingen. Journal einer Unzugehörigkeit. Anfang: weiterlesen

e-Tagebuch 22.03.24

Wenn bei jemanden mitten in einer Veranstaltung das Handy anfängt zu klingeln, sammle ich meine ganze Empörung, packe sie in meinen Blick (Zeus der Donnergott) und schicke sie in die Richtung des klingelnden Stoffels, bzw. der Stoffeline. Wie kann man nur??

Gestern bei einem ausgezeichneten Vortrag, der Vortragende wunderbar wortgewandt, locker, humorvoll, das Thema erste Sahne, bin im Flow: e-Tagebuch 22.03.24 weiterlesen

100 Ansichten des Landes Nihon

7. In Keihan steigt ein Pärchen in den Zug ein. Der Mann setz sich neben mich, für seine Frau ist kein Platz mehr, also setzt sie sich gegenüber. Ich zeige mit Gesten, dass wir Plätze tauschen können. Sie lächelt dankbar, gleich ist der Wechsel vollzogen. Nun sitzen die beiden gemeinsam auf einem kiefergrünen samtenen Sitz: er trägt einen lila Schal, sie – einen lila Rock, eine mintgrüne Tasche hält sie auf dem Schoß. 100 Ansichten des Landes Nihon weiterlesen

Kulturtage der Ukraine in Wiesbaden

Es ist eine große Sache geworden, ich bin froh und dankbar diese Kulturwoche mitgestalten zu dürfen. Ob Übersetzung  der Theaterstücke von Nezhdana aus dem Ukrainischen ins Deutsche, aus dem Russischen ins Deutsche von Anna Gin`s „Kriegstagebüchern“, ob Teilnahme in Podiumsdiskussion, Zoom-Lesung für www.GuteStunde.org oder die Ausstellung von moderner ukrainischen Kunst (Künstlerin aus Kiew Olena Pryduvalova anwesend – das alles ist nur ein kleiner Beitrag in unserer gemeinsamen Anstrebung, der Ukraine zu helfen, das kulturelle Miteinander mitzugestalten. Schaut rein und kommt vorbei: 

http://www.kulturtage-ukraine.de

e-Tagebuch 31.12.23

An manchen tagen, wie vorgestern, es ist für mich unmöglich, zu sprechen: Wörter in Muttersprache würde ich dann wie Kröten auskotzen, auf meine Lieblingssprache auszuweichen empfinde ich als opportunistisch, gar feige. Unabdingbarkeit und Unmöglichkeit des Sprechens staut sich ein-zwei Tage, dann platz es aus mir heraus. Gut, wenn „helle Gutmenschlein“ mir über den Weg laufen. Je lieblicher e-Tagebuch 31.12.23 weiterlesen

e-Tagebuch 28.12.23

Gestern habe ich „Szenen einer Ehe“ geschaut (zum erstem Mal gesehen im Dnipro-Kinoclub in Artjom-Str. Ende 90-ger und nun gestern, zum 2. Mal). Meine Güte. Hätte ich damals mehr verstehen können, wäre mein Leben anders? Oder gelten nur eigene Erfahrungen? Könnte ich wenigstens ein bisschen Abkürzen? Glaube ich nicht – mit der Unmenge an Sturheit und Torheit muss ich mit eigenem Stirn Wände durchbrechen. e-Tagebuch 28.12.23 weiterlesen