der ginkgo verlor seine blätter von heute auf morgen auf einmal. hysterisch gelb, hielten sie sich auf den vertikal zum himmel betenden ästen. aber irgendwas ist im himmel schief gelaufen und nun ist der hof bedeckt von cadmium-gelben herzchen und hirnchen.
aber die fichte, die korrodiert langsam. langsam verliert sie ihre nadeln, langsam aber sicher sammeln sie sich am boden – es wäre sogar angemehm in den teppich zu treten, wär`s nicht diese farbe. sie verätzt das gemüt wie aceton einen rollfilm.
den film hat keiner gebraucht, er wurde trotzdem gedreht. nun bin ich da, die zuschauerin. die hauptrolle spielt ein falke. er sitzt frierend auf der fichte und kuschelt sich in seine flügel ein.

die lyrischen / delirischen und prosaischen texte von mir sind auf russisch teils 


“Manchmal schmerzhaft direkt, manchmal bildreich abstrakt, manchmal erfrischend surreal. Leichtfüßig, ohne dabei die Bodenhaftung zu verlieren. Oft genug mit einem Augenzwinkern, und doch bestimmt.” – LESEZIMMER.INFO